Elektroräder

Die aktuelle Ausgabe der fairkehr (2/2012) ist ganz den Elektrorädern gewidmet und macht im wesentlichen Werbung für diese. Dabei wird einiges an Aufwand betrieben, das Argument zu entkräftigen, dass Elektroräder auch umweltbelastend (weil stromverbrauchend) sind. Mir ist das zu undifferenziert.

Ich kann mir schon vorstellen, dass Elektroräder einen Beitrag zu einem umwelt- und menschenfreundlicheren Verkehr leisten können, weil längere Strecken und Steigungen besser bewältigt werden können. Mir fehlt in der ganzen fairkehr aber eine kritische Auseinandersetzung damit, dass die Elektroräder schneller sind, damit mehr und gefährlichere Unfälle produzieren können und ausserdem Radfahrende und Zufußgehende verdrängen können. Die Schnelligkeit wird in den meisten Artikel vielmehr als ein Teil der Faszination Elektrorad dargestellt. Geschwindigkeitsrausch statt Miteinander. Beim Artikel über den geplanten Radschnellweg Ruhr (der durchaus sinnvoll sein kann) fehlt jede Auseinandersetzung damit, dass auch ein kreuzugungsfreier Radschnellweg für schwächere Verkehrsteilnehmende Wege abschneiden und ihren Kompfort beeinträchtigen kann.

Ich würde mir eine differenziertere Berichterstattung wünschen, die durchaus auch Dilemmata von Elektrorädern benennt.



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