Kosten für den Flughafen BER

Die taz berlin berichtet, dass die Organisation German Watch einen neuen Vorschlag zur Finanzierung der hohen Kosten für den Flughafen BER eingebracht hat:

Sie forderte am Freitag, die zusätzlichen Summen nicht von den Steuerzahlern, sondern von den künftigen Nutzern des Airports zahlen zu lassen. Das sei nicht nur eine ökologisch, sondern auch volkswirtschaftlich sinnvolle Gegenfinanzierung.

Konkret schlug Germanwatch vor, die Flughafengebühren anzuheben, den Subventationsabbau im Flugsektor voranzutreiben und die Luftverkehrssteuer zu erhöhen. Damit würden die Kosten von der Allgemeinheit zu denen verlagert, die von dem Flughafen profitieren (die Fluglinien und die Passagiere).

Ein Sprecher der Grünen befürwortet das grundsätzlich, befürchtet aber, dass zu hohe Gebühren Reisende vergraulen könnten.

Da scheint er den ökologischen Teil der Argumentation von Germanwatch nicht verstanden zu haben. Umweltschutz soll hier durch marktwirtschaftliche Überlegungen erfolgen: Aufgrund höherer Preise (durch das Vermeiden der Externalisierung von öffentlichen Kosten) soll die Nachfrage sinken und damit weniger öffentliche Kosten (Umweltzerstörung) entstehen. Dafür bin ich, auch (oder gerade weil) mich das auch treffen würde (denn ich fliege viel zu viel). Flugpreise sind zur Zeit viel zu niedrig, weil sie zu sehr staatlich gefördert werden. Das verzerrt den Wettbewerb, zum Beispiel, mit der Bahn.


Wirtschaftlichkeit?

In Berlin und Frankfurt/Main wird gerade über Flughäfen gestritten. Die Flughafenbetreibenden und Fluglinien wollen ihre Anlagen und Flugzeuge möglichst gut auslasten und auch in der Nacht fliegen. Die Anwohner_innen wehren sich gegen den Lärm. Die taz hat über die Lärmbelästigung durch die neue Frankfurter Landebahn berichtet, die auch vorherige Unterstützende des Flughafens belastet.

Hier werden klar Wirtschaftsinteressen einzelner Betriebe über die Interessen der Anwohner_innen gestellt. Externe Kosten (durchaus auch volkwirtschaftliche in Form von hoheren Krankenkosten, fallenden Imobillienwerten, etc.) werden nicht (ausreichend) in die Rechnung mit aufgenommen. Durch Fahrten per LKW zum Flughafen Köln/Bonn und Nachtflüge dort, will die Lufthansa Cargo suggerieren, dass das Nachtflugverbot in Frankfurt/Main umweltschädlich sei.

Wirtschaftlich sinnvoll wäre es, wenn in der Kalkulation der Flugpreise (Personen und Fracht) die externen Kosten berücksichtigt würden, die Preise so steigen würden und damit insgesamt weniger Flüge durchgeführt würden.